Stadtgottesacker Halle/Saale
Der Friedhof mit seiner einmaligen Grabbogenanlage entstand 1557 unter der Leitung des hallischen Ratsbaumeisters und Steinmetzes Nickel Hoffman. Im Laufe von run 40 Jahren vervollständigten insgesamt 94 reich geschmückte Arkadenbögen die Einfriedung der Begräbnisstätte auf dem Martingsberg, damals noch vor den Toren und Mauern der Stadt gelegen.
Ähnliche Friedhöfe befanden sich auch in Leipzig und Eisleben. Kein “Camposanto” in ganz Europa ist jedoch bis heute so wunderbar erhalten und restauriert wie der Stadtgottesacker in Halle, der mittlerweile im Herzen der Stadt liegt. Bedeutende Persönlichkeiten nahmen Einfluss auf die Gestaltung des Friedhofs, bedeutende Persönlichkeiten fanden in den vergangenen 450 Jahren dort ihre letze Ruhe.
Mit großem persönlichen Einsatz retteten Bürger aus der Stadt Halle in den 1980er Jahren die Friedhofsanlagen vor dem Verfall und unmittelbar nach der politischen Wende begann die Restaurierung.
Dank einer enorm hohen Spende der Stiftung der Familie Witte — 6 Millionen Euro — konnten die stark beschädigten Bögen auf dem Stadtgottesacker in wenigen Jahren resauriert werden. Seit 2001 sind auch wieder Urnenbegräbnisse auf dem Friedhof möglich.
Ein Grund für Halle stolz zu sein und das 450jährige Jubiläum dieser zumindest in Deutschland einmaligen Friedhofsanlage zu feiern, einfühlsam und dem Ort enstprechend.
Foto: Thies Streifinger